Lebensmittel retten und Energie sparen
Geld sparen und Lebensmittelabfälle vermeiden
Lebensmittelabfälle vermeiden spart Geld und schont die Umwelt. Denn Lebensmittel werden unter hohem Ressourcenaufwand produziert. Und mal ehrlich, wollen wir in Zeiten von Inflation und Teuerung bares Geld wirklich ungenutzt in die Tonne schmeißen? Die gestiegenen Energiekosten sind auch bei den Lebensmittelpreisen spürbar. Einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln wirst du daher schnell in deiner Haushaltskasse bemerken.
Wenn du sorgsam mit deinen Lebensmitteln umgehst, hast du mehr von deinen Einkäufen und keine unnötigen Ausgaben. So kannst du rund 230 Euro im Jahr sparen! Zudem leistest du einen Beitrag zum sparsamen Umgang mit der Energie. Wusstest du, dass sich beides – Lebensmittel retten und Energie im Haushalt sparen – zusammen denken lässt? Eine Win-Win-Situation.
Unsere 7 Energie-Spar-Tipps
Tipp 1: Kühlschranktemperatur einstellen
Kühlen oder Einfrieren verlangsamt das Wachstum von Mikroorganismen oder stoppt es sogar ganz. Dadurch wird der Verderb von Lebensmitteln verzögert. Auf die richtige Temperatur kommt es dabei an. Besonders energiesparend gelingt das so:
- 7 °C im oberen Kühlschrankfach reichen vollkommen aus – nur 1 °C weniger erhöht den Stromverbrauch bereits um etwa 6 Prozent. Lebensmittel richtig kühlen, vermeidet unnötige Abfälle: Leicht verderbliche Lebensmittel, wie Hackfleisch, gehören ins unterste Fach bei etwa 2°C.
- Minus 18 °C sind in Gefrierfach und -truhe optimal. Abtauen lohnt sich außerdem, sobald sich Eis im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe bildet. Das kann auch gleich als Anlass genutzt werden, sich einen Überblick über die Vorräte zu verschaffen und den Kühlschrank zu reinigen.
- Kühlgeräte sollten außerdem an einem möglichst kühlen Ort stehen – also nicht etwa neben dem Backofen – dann verbrauchen sie auch weniger Energie um dieselbe Kühlleistung aufzubringen.
Extra-Tipp: Wie prüfe ich die Temperatur im Kühlschrank?
Du kannst ein Wasserglas für 24 Stunden ins obere Fach stellen und dann mit einem Thermometer die Temperatur des Wassers messen.
Tipp 2: Lebensmittel transportieren: Kühl halten, was kühl gelagert wird
Nach dem Einkauf im Supermarkt ist wichtig: Kühl halten, was kühl gelagert wird. Sommer wie Winter – eine Kühltasche oder ein Kühlakku helfen, deine Einkäufe möglichst kühl zu halten. So trägst du zum Erhalt der Kühlkette bei und kannst Energie sparen. Wenn du die gekauften Lebensmittel zu Hause in den Kühlschrank oder das Eisfach räumst, muss weniger Energie aufgebracht werden, um sie auf die eingestellte Temperatur runter zu kühlen.
Tipp 3: Kühlschrank richtig befüllen
Die Lebensmittel im Kühlschrank sollten nicht zu dicht neben- oder übereinander gelagert werden. Durch einen übervollen Kühlschrank wird die Luftzirkulation behindert. Ein weiterer negativer Effekt vom Chaos im Kühlschrank: du verlierst den Überblick über deine Vorräte. So übersiehst du schneller Lebensmittel und sie können verderben.
Aber Achtung: Auch ein zu leerer Kühlschrank verbraucht unnötig Energie, denn er wärmt sich schneller auf, wenn die Tür geöffnet wird. Im Gegensatz zur Luft im Kühlschrank speichern gekühlte Lebensmittel die Kälte, ähnlich wie ein Kühlakku. Dadurch benötigt das Gerät weniger Energie zum Herunterkühlen.
Fazit: ein Kühlschrank sollte gut gefüllt, aber nicht überfüllt sein. Grundsätzlich ist es wichtig, Türen von Kühl- und Gefrierschrank nicht zu lange offenzuhalten und sie so schnell wie möglich wieder zu schließen.
Hier ein paar Tipps für alle, die zu einem überfüllten Kühlschrank neigen. So kannst du unnötiges Kühlen vermeiden:
- Ungeöffnete Säfte noch nicht in den Kühlschrank stellen (abgesehen von kühlpflichtigem Direktsaft).
- Brot nicht in den Kühlschrank legen – dort trocknet es aus.
- Einige Obst- und Gemüsesorten gehören erst in den Kühlschrank, wenn sie angeschnitten sind. Denn diese Sorten vertragen die Kälte nicht gut. Gurken werden weich und wässrig, Zitrusfrüchte verlieren an Geschmack, Tomaten verlieren ihr Aroma und beginnen schneller zu schimmeln.
Wie Lebensmittel im Kühlschrank optimal gelagert werden, haben wir in einem weiteren Beitrag zusammengefasst.
Tipp 4: Lebensmittel energiesparend kochen
Richtiges Durcherhitzen ist gerade bei Fleisch, Fisch, Wurst, Hackfleisch und Geflügel besonders wichtig. Hast du zu viel gekauft, dann kannst du die empfindlichen Lebensmittel (vor Ablauf des Verbrauchsdatums) durchgaren und abgekühlt noch zwei bis drei Tage im Kühlschrank lagern.
Energie sparen beim Garen bedeutet: Herd vor Ofen! Der Backofen verbraucht ungefähr doppelt so viel Energie wie die Herdplatte. Das Aufheizen des großen Backraums ist weniger effizient als das direktere Erwärmen von Speisen über eine Pfanne auf der Herdplatte.
Extra-Tipp: Wie spare ich Energie beim Kochen?
Gemüse, Eier und Kartoffeln nur mit 1–2 cm Wasser garen, so bleiben auch die Vitamine erhalten & weniger Wasser muss erhitzt werden.
Tipp 5: Speisereste richtig lagern
Speisen sollten erst komplett abgekühlt sein, bevor du sie in den Kühlschrank stellst. In dem Moment, in dem warme Speisen in den Kühlschrank gelegt werden, ist die Kühlwirkung erstmal verringert. Das wirkt sich auch auf andere Lebensmittel im Kühlschrank negativ aus: Keime können sich bei steigender Temperatur wieder schneller vermehren und die Lebensmittel können verderben. Weiterer negativer Effekt: der Kühlschrank benötigt mehr Energie zum Runterkühlen.
Was für den Kühlschrank gilt, gilt auch für das Gefrierfach: Reste vor dem Einfrieren erst vollständig auskühlen lassen. Ideal sind flache, viereckige Formen und Beutel. Durch die flache Form frieren die Lebensmittel schneller durch und lassen sich gut stapeln. Die Vorteile liegen auf der Hand: diese Methode des Einfrierens von Lebensmitteln ist energiesparend und ermöglicht gleichzeitig eine längere Haltbarkeit der Lebensmittel.
Lifehack: Schnelles Herunterkühlen
Bei kühlen Außentemperaturen kannst du warme Speisereste abgedeckt auf den Balkon oder in die Garage stellen. So kühlen sie energiesparend herunter. Anschließend können sie ihren Weg in den Kühlschrank antreten.
Tipp 6: Speisereste energiesparend aufwärmen
Viele Gerichte schmecken aufgewärmt sogar noch besser. Dazu zählen etwa Schmorgerichte, Eintöpfe oder Suppen. Sie ziehen über Nacht durch und die Aromen entfalten sich richtig. Zeitsparend ist das Aufwärmen von Mahlzeiten auch. Ein Grund warum Mealprep auch voll im Trend liegt. Wer im Besitz einer Mikrowelle ist – entweder daheim oder auf der Arbeit – spart auch noch Energiekosten. Denn ein Herd oder ein Backofen benötigen mehr Energie zum Erhitzen der Speisen.
Brot und Backwaren gehören zu den Lebensmitteln, die am häufigsten entsorgt werden. Das kannst du vermeiden: Friere frisches Brot beispielsweise scheibenweise ein und nutze den Toaster für das schnelle Aufwärmen. Altbackene Brötchen kannst du befeuchten und mittels Toaster (als Alternative zum Ofen) energiesparend auffrischen.
Wer kennt ihn nicht, den kalt gewordenen Kaffee oder Tee im Becher. Dabei werden kaltgewordene Getränke mitunter unnötig entsorgt. Denn es ist eigentlich ganz einfach: Nutze eine Thermoskanne zum Warmhalten. Andere Geräte mit Warmhaltefunktion verbrauchen mehr Energie. Und wie so oft, die Planung erleichtert das Leben: Bereite einfach die Menge zu, die du wirklich brauchst. Das spart auch Energie bei der Zubereitung. Wer dennoch sein Getränk wieder aufwärmen möchte, nutzt am besten energiesparend die Mikrowelle. Alternativ lässt sich das Ganze auch kalt aufwerten: als Eistee oder Eiskaffee.
Tipp 7: Einfach mal abschalten
Wer länger unterwegs ist, wie zum Beispiel im Urlaub, kann den Kühlschrank leeren und den Gerätestecker ziehen. Die Tür sollte offen stehen, damit der Kühlschrank abtrocknen kann. Über Lebensmittel, die vorher nicht verbraucht werden können, freuen sich die Nachbarn, Freunde oder die Familie.